Marieta Aschabowa

Marieta ist als kleines Mädchen direkt aus dem Krieg mit ihren Eltern und Geschwistern den langen Weg nach Europa geflüchtet. Sie wollten gerne nach Belgien, da dort schon engste Verwandte angekommen waren. Dummerweise wurden sie auf dem Weg dorthin von der österreichischen Polizei registriert, aber weiterziehen lassen, da sie gar keinen Asylantrag stellen wollten. In Belgien  wartete die Familie mehrere Jahre auf ihren Bescheid, die Kinder sprachen inzwischen flämisch und französisch, gingen in den Kindergarten und zur Schule. Bis die Polizei eines Tages die Mutter verhaftete und nach tagelanger Suche des Vaters die Familie zur Polizei ging, um Vermisstenanzeige zu stellen. Dort höhnte man nur, es wäre beabsichtigt gewesen, die Familie „auf einmal zu bekommen“. Aufgrund der Registrierung in Österreich machte Belgien von dem „Dublin Gesetz“ gebrauch und schob die Familie nach Österreich ab.

Wieder jahrelange Asylverfahren, die ganze Familie verängstigt, ob ihnen wenigstens hier Asyl gewährt würde. Die jüngeren Kinder vor allem waren lange Zeit sehr verstört und kontaktgestört.

Heute haben alle Kinder die Matura, zwei studieren in Wien internationales Recht und Betriebswirtschaft, Marieta studiert Jura und arbeitet in einer Anwaltskanzlei.